Problemstellung

Städte von morgen brauchen Platz für eine vielfältige Mobilität: Autoverkehr soll zugunsten von Fahrrad-, Fuß- und öffentlichem Nahverkehr reduziert werden. Zugleich braucht es mehr Platz für Grünflächen und Parkanlagen als Frischluftschneisen. Mit dem Klimawandel bilden sich Hitzeinseln mit Auswirkungen auf den mikroklimatischen Umgebungsbereich. Gleichzeitig wird im Winter Energie verschwendet, weil viele Gebäude eine schlechte Wärmedämmung aufweisen. Für die Bereitstellung umweltverträglicher Mobilitätsangebote und zur Erreichung der Klimaziele 2030 haben Kommunen daher einen erhöhten Informationsbedarf.

Durchführung

TwinCity3D bietet einen geodatenbasierten Ansatz, der insbesondere Klein- und Mittelstädten ohne explizite „Smart City“-Strategie die Grundlage für einen Digitalen Zwilling schafft. Im Rahmen des Projekts wurde das Stadtgebiet von Landsberg am Lech mehrfach mit einem Ultraleichtflugzeug beflogen. Die dabei entstandenen Luftbildprodukte wurden mit eigens weiterentwickelten KI-Algorithmen ausgewertet. Das neue System zur Erfassung von Geodaten aus der Luft eröffnet völlig neue Möglichkeiten zur Analyse städtischer Strukturen.

Das städtische Baumkataster konnte um Bäume und Büsche auf privaten Flächen ergänzt werden. Die Auswertung der Thermalbilder lieferte Einblicke über die Temperaturverteilung innerhalb des Stadtgebietes und optimierte so die Analyse des Stadtklimas. Darüber hinaus konnten die Flächeninanspruchnahme des Parkverkehrs bilanziert und dessen Verteilung zwischen den unterschiedlichen Flächenarten ausgewertet werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Integration von Planungen in das virtuelle 3D-Stadtmodell. Hierzu wurden ein Importwerkzeug für XPlanGML-Dateien sowie ein LOD2-Planungstool entwickelt.